Erst Afghanistan, dann Paris: "Die DAV ist ein gutes Sprungbrett"

Wohin zieht es DAV-Absolventen? Es ist nicht immer das klassische Logistik-Unternehmen: André Königs arbeitet heute bei der ESA in Paris, der European Space Agency. Sein Weg nach Frankreich lief allerdings ganz anders als man denken mag ...

Als ausgebildeter Industriekaufmann bei Siemens mit mittlerer Reife und zweieinhalb Jahren Berufserfahrung als kaufmännischer Projektleiter, kam der gebürtige Franke durch den Grundwehrdienst zur Marine der Deutschen Bundeswehr. Er verpflichtete sich anschließend für acht Jahre. Und schon in dieser Zeit entwickelte André Königs den Wunsch, einmal im humanitären Bereich zu arbeiten.
Nachdem sein Vertrag bei der Bundeswehr ausgelaufen war entschied er sich, aufgrund eines Tipps seines damaligen Vorgesetzten Rolf Benglan (ebenfalls DAV-Absolvent), in Bremen ein Logistik-Studium an der DAV zu beginnen. „Ich wollte gerne studieren, und an der DAV hat man die Möglichkeit, in recht kurzer Zeit eine fundierte Weiterbildung und einen guten Abschluss zu machen, mit dem Bachelor oder sogar dem Master-Studium“, erzählt der Wahl-Pariser.

Sein Studium startete Königs im Wintersemester 2010. Mit guten Noten und dem staatlich geprüften Betriebswirt in Internationaler Wirtschaft in der Tasche entschied er sich direkt im Anschluss für den Master an der Heriot-Watt University in Edinburgh, einer der Partner-Universitäten der DAV. „Das war schon fordernd, weil es am Campus in Bremen noch eher schulisch zuging, und man nun noch einmal wesentlich wissenschaftlich arbeiten musste. Fünfzehn Stunden steckten in den Vorlesungen, aber vierzig waren gefragt in wissenschaftlichem Arbeiten: lernen oder Essays schreiben“, erinnert er sich. Die Ausbildung an der DAV beurteilt André Königs als äußerst wertvoll. „Der Mix war einfach super“, sagt er und verweist auf die thematisch diversen Vorlesungen, in denen sein Fokus im Bereich Human Resource und Logistik lag.

André Königs in Afghanistan: "Wenigstens hat man am Ende das Gefühl, ein kleines bisschen geholfen zu haben."

Mit dem Master-Abschluss und ohnehin guten Englischkenntnissen war für Königs schnell klar, dass er seine Auslandserfahrung auch beruflich ausbauen wollte. So ging es zunächst in die Ukraine: Beim Internationalen Roten Kreuz (International Commitee of the Red Cross, kurz ICRC) übernahm er einen Job als Finance & Administration Manager und Head of Personnel.
Getreu dem Kästner'schen Motto „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ sah sich Königs vor Ort mit Menschen konfrontiert, die humanitäre Hilfe benötigen und quasi gar nichts mehr hatten. „Es ist berührend, solchen Menschen zu begegnen und dann von ihnen zum Kaffee eingeladen zu werden. Oder Tomaten geschenkt zu bekommen“, erzählt er.

Sich selbst in einen Job außerhalb der eigenen Komfortzone zu begeben blieb auch in den darauffolgenden Stationen für André Königs ziemlich normal. Nach Aufenthalten in Afghanistan und im Irak, weiterhin für das ICRC, sollte das Leben schließlich aber ein wenig familienfreundlicher werden. „Der persönliche Preis ist einfach sehr hoch“, so Königs. Nur alle sechs Wochen eine Woche Urlaub – da bleiben persönliche Kontakte manchmal auf der Strecke."
Mittlerweile verheiratet, bewarb er sich kurzerhand bei der ESA in Paris. Dort ist er seit September 2019 als Finance and Resource Controller tätig.

 

"Ich empfehle allen DAV-Studierenden auf jeden Fall, Arbeitserfahrung im Ausland zu sammeln. Persönlich bringt einen das enorm weiter, es verändert den Blickwinkel und bildet einen immens fort."

 

Als Mitglied im VFA wird er zu der ein oder anderen Gelegenheit auch einmal wieder bei einer Veranstaltung in Bremen dabei sein – und seine Erfahrungen gern persönlich teilen.

Das könnte dich auch interessieren

dame

Nach der DAV: Vice President in North Carolina

visitr

Deutscher Mobilitätspreis für DAV-Absolventen